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Rehabilitation for permanent itching

Rehabilitation for chronic pruritus 

Von einem chronischen Pruritus, also Juckreiz, spricht man bei einer Symptomatik die über mehr als sechs Wochen anhält. Die Ursachen können vielseitig sein und es sollten Hauterkrankungen, internistische oder neurologische Krankheiten bei der Diagnostik der auslösenden Ursache beachtet werden. Fast 17 % der deutschen Bevölkerung leiden im Laufe ihres Lebens unter Juckreiz und erfahren die Auswirkungen davon: Schlafstörungen, Angststörungen, Depressionen und Stigmatisierung. Hier bietet die dermatologische Rehabilitation ganzheitliche Ansätze zur Linderung der Beschwerden und zur Wiederherstellung der Lebensqualität.

Was ist eine Reha und wie unterscheidet sie sich von einer Kur?

  • Kur: beschreibt ein eher historisches Konzept, das Heilquellen und Wellness in den Fokus stellt. Dieser Ansatz hat jedoch wenig mit dem Konzept und den Zielen der modernen medizinische Rehabilitation zum tun. 
  • Rehabilitation heute: das Konzept der Reha basiert auf dem bio-psychosozialen Modell der WHO, das die Einschränkungen von Körperfunktionen, Aktivitäten und Teilhabe betrachtet. Ziel ist, diese Einschränkungen durch medizinische, therapeutische und psychosoziale Maßnahmen rückgängig zu machen. Dabei dauert ein Reha-Aufenthalt in der Regel drei Wochen, bei Bedarf kann eine Verlängerung auf vier Wochen erfolgen. Patienten erhalten ein intensives Programm mit einem festen Zeitplan, der eine umfassende Diagnostik und Therapie beinhaltet.

Therapieansätze bei chronischem Juckreiz im Rahmen einer Rehabilitation 

  1. Medizinische Behandlung:
    • Lichttherapie: UV-B- und UV-A-Bestrahlungen bis zu sechs Mal pro Woche
    • Balneophototherapie: Kombination aus UV-Therapie und Schwefelmineralwasser mit entzündungshemmender und juckreizlindernder Wirkung. Diese Methode hat ihren Ursprung bereit in der Antike und wurde schon in den Thermen der Römer angewandt.  
    • Antientzündliche Externa: Zweimal tägliche Einsalbungen mit entzündungshemmenden und antipruritischen Salben. Hier ist das Ziel, die Patient*innen aktiv einzubinden, damit die Cremetherapie nach der Reha effektiv zuhause fortgeführt werden kann.  
    • Systemische Therapien: Abklärung welche Medikamente den Patient*innen bei der Linderung der Beschwerden helfen können. Hier kommen verschiedenste Wirkstoffe in Frage. 
  2. Ganzheitliche Betreuung:
    • Berücksichtigung von Begleiterkrankungen wie internistischen, orthopädischen oder neurologischen Erkrankungen.
    • Individuelle Anpassung der Therapie auf die Gesamtgesundheit der Patient*innen fokussiert.
  3. Psychologische Unterstützung:
    • Analyse der Auswirkungen von Juckreiz auf die Lebensqualität der Patient*innen. Der Fokus der Gespräche liegt in der Ausarbeitung von Bewältigungsstrategien und Verhaltensstrategien zum Umgang mit dem chronischen Juckreiz.
  4. Angebote zur Förderung der Entspannung 
    • Hie spielen Angebote wie Hydrojet-Massagen, Fortbildungen zum Erlernen der progressiven Muskelrelaxation, Pilates oder Massagen eine zentrale Rolle.
  5. Körperliche Bewegung:
    • Es findet eine tägliche Bewegungstherapie angepasst an die Belastbarkeit des Patienten statt. Mögliche Optionen sind hier das Krafttraining, Radfahren, Walking und Gerätetraining.
  6. Nutritional advice:
    • Aufklärung über gesunde und antientzündliche Ernährung und den Einfluss auf den Heilungsprozess ist ein wichtiger Bestandteil der Reha. In Kochkursen kann das erlernte Wissen direkt praktisch angewandt werden. 
  7. Soziale Beratung:
    • Beratung durch den Sozialdienst zu Themen wie der beruflichen Wiedereingliederung, Stundenreduktion, Rentenanfragen oder Hilfe bei der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises vervollständigen das Angebot. 

Effekte der Reha

  • Die positiven Effekte der Rehamaßnahmen konnten in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden. Es wird deutlich, dass es durch die Rehamaßnahmen zu einer signifikanten Reduktion der maximalen und durchschnittlichen Juckreizintensität kommen kann. Zudem wurde eine Abnahme von Schlafstörungen, Angstzuständen und depressiven Verstimmungen festgestellt. Insgesamt ist es durch die Maßnahmen zu einer Verbesserung der Lebensqualität gekommen. Die genauen Ergebnisse der Studie finden Sie unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36317589/

Für wen ist eine Reha geeignet

Reha ist besonders sinnvoll für Patienten:

  1. mit starkem Leidensdruck
  2. bei denen herkömmliche Therapien nicht ausreichen
  3. mit Begleiterkrankungen, die zusätzliche Behandlungen erfordern
  4. mit Schulungsbedarf, um den Umgang mit der Erkrankung zu verbessern

Wie beantrage ich eine Reha?

  • Berufstätige oder Arbeitslose: Beantragung über die Deutsche Rentenversicherung.
  • Rentner: Antragstellung über die gesetzliche Krankenkasse (GKV) 
  • Privatversicherte: Antrag durch Arzt und Patient an die private Krankenkasse
  • Officials: Antragstellung bei der Beihilfestelle.

Der Antrag kann stationär aus dem Krankenhaus oder ambulant gestellt werden. Patient*innen haben ein Wunsch- und Wahlrecht für die Klinik, deshalb sollten Sie sich vorher gut informieren, welche Klinik für Ihre Bedürfnisse optimal geeignet ist. Eine dermatologische Rehabilitation ist generell alle vier Jahre möglich es besteht aber die Möglichkeit in besonders schweren oder akuten Fällen alle zwei Jahre ein Reha genehmigt zu bekommen. Bei Ablehnungen eines Rehaantrages kann es sinnvoll sein, Widerspruch innerhalb von vier Wochen einzureichen. 

Hier einige hilfreiche Links, die Ihnen bei der Beantragung einer Reha-Maßnahme helfen können: 

https://www.fk-bentheim.de/fachbereiche/dermatologie/rehabilitation

https://derma.de/ddg/arbeitsgruppen-kooperationen

Conclusion:

Die dermatologische Rehabilitation bietet Patient*innen mit chronischem Juckreiz eine ganzheitliche Behandlung, die medizinische, psychologische und soziale Komponenten verbindet. Sie hilft Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und individuelle Ziele zu erreichen. Rehakliniken setzen auf jahrzehntelange Erfahrung, moderne Therapien und innovative Angebote für einen nachhaltigen Erfolg.

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