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Schlaf und Pruritus

Was ist Schlaf?

Schlaf ist ein Zustand reduzierter Aktivität und Wahrnehmung, in dem die meisten Körperfunktionen heruntergefahren sind. Die Bewegungsaktivität und der Energieumsatz sind vermindert und wir nehmen äußere Reize weniger wahr. Schlaf ist von zentraler Bedeutung für die körperliche und geistige Regeneration. Um diese Funktionen erfüllen zu können „verschlafen“ wir fast 1/3 unseres Lebens 

Warum schlafen wir?

Schlaf erfüllt viele wichtige Funktionen. Im Schlaf kann sich unser Körper regenerieren, so werden beispielsweise DNA-Schäden repariert, Erinnerungen gespeichert, Stoffwechselprodukte verarbeitet und das Immunsystem reguliert.

Schlafentzug und seine Folgen

Mangelnder Schlaf kann unsere Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und führt zu:

  • Tagesmüdigkeit und Konzentrationsproblemen
  • Stimmungsschwankungen und schlechter Laune
  • Reduzierter Leistungsfähigkeit im Beruf und in der Schule
  • Erhöhtes Unfallrisiko

Studien zeigen auch, dass Schlafentzug den Stoffwechsel stören kann. Ein hoher Ghrelin Spiegel – ein Hormon, das den Appetit anregt – kann Gewichtszunahme und Fettleibigkeit begünstigen. Zudem erhöht Schlafmangel den Blutzucker- und Cortisolspiegel, was das Immunsystem schwächt.

Die Schlafphasen

Während der Nacht durchlaufen wir mehrere Schlafzyklen von etwa 90 Minuten, die aus unterschiedlichen Phasen bestehen:

  1. Leichtschlafphase (N1): Der Körper entspannt sich. Wir verbringen etwa die Hälfte der Nacht in dieser Phase.
  2. Mitteltiefschlaf (Übergangsphase, N2): Hier sinkt der Körper weiter in den Schlafzustand ab.
  3. Tiefschlafphase (N3): Der Körper befindet sich im „Standby-Modus“; Herzschlag und Atmung verlangsamen sich, die Temperatur sinkt, und der Körper regeneriert intensiv.
  4. REM-Schlaf (Traumschlaf): Der sogenannte „Rapid Eye Movement“-Schlaf ist durch Augen- und Muskelzucken gekennzeichnet. Hier ist das Nervensystem besonders aktiv und die meisten Träume treten auf.

Die Schlafphasen variieren im Verlauf der Nacht: In der ersten Nachthälfte überwiegt der Tiefschlaf, während in der zweiten Hälfte die REM-Phasen zunehmen. 

Schlaf und Pruritus 

Studien zeigen, dass Juckreiz in allen Schlafstadien auftreten kann, am häufigsten jedoch in der leichten Schlafphase (N1). In der Tiefschlafphase (N3) wird Juckreiz seltener wahrgenommen, da die Sinne weniger aktiv sind.

Physiologische Ursachen für nächtlichen Juckreiz:

  • Thermoregulation: Im NREM-Schlaf weiten sich die Blutgefäße und die Hautdurchblutung nimmt zu, was zu Juckreiz führen kann.
  • Veränderte Hautbarriere: In der Nacht verliert die Haut mehr Wasser, wodurch sie gereizt und anfälliger für Juckreiz wird.
  • Hormonelle Einflüsse: Der zirkadiane Rhythmus beeinflusst die Freisetzung bestimmter Botenstoffe, die Juckreiz begünstigen können.

Schlafhygiene: Tipps für einen besseren Schlaf

Eine gute Schlafhygiene kann die Schlafqualität verbessern und Beschwerden wie Juckreiz und Schlaflosigkeit mindern:

  • Koffein vermeiden: 4-6 Stunden vor dem Schlafengehen keinen Kaffee mehr trinken.
  • Leichte Mahlzeiten: Schwere Mahlzeiten vermeiden, da sie das Einschlafen erschweren können.
  • Rauchen und Alkohol vermeiden: Diese Stoffe können die Schlafqualität mindern.
  • Umgebung optimieren: Lichtquellen, Geräusche und extreme Temperaturen reduzieren.
  • Regelmäßige Schlafenszeiten: Möglichst zur gleichen Zeit aufstehen, auch am Wochenende.
  • Aufstehen bei Einschlafproblemen: Wenn das Einschlafen länger als 15-30 Minuten dauert, in einen anderen Raum gehen und sich kurz ablenken, bevor man zurück ins Bett geht.

Bei intensiven oder langanhaltenden Schlafstörungen kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und mit dem Arzt über geeignete Therapien zu sprechen.

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