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Haut und Umwelt

Haut und Umwelt – Alles Wissenswerte für den Schutz Ihrer Haut

Unsere Haut ist täglich unterschiedlichsten Umweltfaktoren ausgesetzt. Von UV-Strahlen und Luftverschmutzung über Allergene bis hin zum Klima – all diese Faktoren beeinflussen unsere Hautgesundheit und können Hautprobleme wie Juckreiz, Allergien und Hautalterung verschlimmern. 

Die Haut als Schutzbarriere des Körpers

Die Haut ist unsere wichtigste Schutzbarriere gegenüber äußeren Einflüssen. Sie schützt uns vor Schadstoffen, Keimen und UV-Strahlung und verhindert, dass zu viel Feuchtigkeit verloren geht. Durch ihren Säureschutzmantel hält sie schädliche Mikroorganismen ab und sorgt dafür, dass unser Körper im Gleichgewicht bleibt. Als multifunktionales Organ übernimmt die Haut eine wesentliche Rolle in unserem Immunsystem und schützt uns so täglich vor Umwelteinflüssen und Krankheiten.

Eine intakte Hautbarriere ist entscheidend für unsere Gesundheit – doch Umwelteinflüsse können sie schwächen. Zu den wichtigsten Umwelteinflüssen gehören die UV-Strahlung, Luftverschmutzung, Temperaturänderungen, Chemikalien und reizend Substanzen sowie die Ernährung. 

Im Folgenden werden wir auf diese Umwelteinflüsse und Ihren Effekt auf die Haubarriere genauer eingehen. 

UV-Strahlung: 

UV-Strahlung ist einer der wichtigsten Umweltfaktoren für die Haut und hat hier sowohl positive als auch negative Auswirkungen. 

  • Positive Effekte:
    • Vitamin-D-Synthese: UV-Licht, vor allem UV-B-Strahlung, regt die Produktion von Vitamin D in der Haut an. Dieses Vitamin ist wichtig für unsere Knochengesundheit, das Immunsystem und die allgemeine körperliche Gesundheit. 
    • Stimmungsaufhellung: Sonnenlicht trägt zur Ausschüttung von Serotonin bei, was die Stimmung hebt und bei der Bekämpfung von saisonalen Stimmungstiefs helfen kann. 
    • Unterstützung bei Hauterkrankungen: UV-Strahlung kann bei bestimmten Hautkrankheiten, wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder Vitiligo therapeutisch wirken, da sie das Zellwachstum verlangsamt und Entzündungen reduziert. Dies gilt aber nur im Rahmen einer kontrollierten therapeutischen Bestrahlung, einer so genannten UV-Therapie.  
  • Negative Effekte:
    • Schädigung der Hautzellen: UV-Strahlen können die DNA der Hautzellen beschädigen, was zu einer vorzeitigen Hautalterung (Photoaging) führen kann. Zudem steigt das Hautkrebsrisiko. 
    • Schwächung der Hautschutzbarriere: UV-Strahlung baut die schützende Lipidbarriere der Haut ab, was eine erhöhte Trockenheit begünstigt und das Risiko für Infektionen anhebt. 
    • Risiko für Sonnenbrand und Pigmentstörungen: zu viel UV-Strahlung verursacht Sonnenbrand und kann langfristig Pigmentstörungen, wie Altersflecken, hervorrufen. 

Umweltbedingter Juckreiz 

Umweltfaktoren können zur Entstehung und Verstärkung von Juckreiz beitragen. Diese äußeren Einflüsse reizen die Haut oft direkt oder schwächen ihre Barrierefunktion, was sie empfindlicher und anfälliger für Juckreiz macht. Hier sind einige der wichtigsten Umweltfaktoren und ihre Auswirkungen auf Juckreiz:

  1. Trockene Luft und extreme Temperaturen: Kalte oder sehr heiße Luft sowie niedrige Luftfeuchtigkeit entziehen der Haut Feuchtigkeit und lassen sie austrocknen. Eine trockene Haut neigt eher zu Juckreiz, da der Feuchtigkeitsmangel die Hautbarriere schwächt und die Haut anfälliger für Irritationen macht.
  2. Luftverschmutzung: Schadstoffe wie Feinstaub, Abgase und chemische Partikel in der Luft können die Haut reizen und entzündliche Prozesse fördern. Diese Belastungen schwächen die Hautschutzbarriere und führen häufig zu trockener, gereizter Haut, die oft von Juckreiz begleitet wird.
  3. UV-Strahlung: Übermäßige UV-Strahlung kann die Hautbarriere schädigen und den Juckreiz fördern. 
  4. Wasserqualität: Chlor und andere Chemikalien in Leitungs- und Poolwasser können die Haut austrocknen und reizen, was bei empfindlichen Personen häufig Juckreiz auslöst. Auch hartes Wasser mit hohem Kalkgehalt kann die Haut schädigen und zu Juckreiz beitragen.
  5. Allergene in der Umwelt: Pollen, Tierhaare und Schimmelpilzsporen sind Umweltallergene, die bei vielen Menschen Hautreaktionen und Juckreiz auslösen. Besonders in der Allergiesaison oder in schlecht belüfteten Räumen können diese Reizstoffe die Haut empfindlicher machen.
  6. Kleidung und chemische Rückstände: Synthetische Stoffe, enge Kleidung oder Waschmittelrückstände auf Textilien können die Haut mechanisch oder chemisch reizen, was ebenfalls zu Juckreiz führen kann.

Diese Umweltfaktoren lassen sich nicht vollständig vermeiden, aber durch Hautpflege, regelmäßiges Eincremen und den Schutz vor extremen Umweltbedingungen lässt sich Juckreiz oft lindern oder vorbeugen.

Allergien und Umweltverschmutzung

Allergien sind Abwehrreaktionen des Körpers auf harmlose Stoffe wie Pollen, Staub oder Kosmetikprodukte. Durch die Zunahme von Schadstoffen und Veränderungen in der Umwelt ist ein Anstieg in der Zahl der Allergiepatienten zu beobachten. Schadstoffe können das Immunsystem sensibilisieren und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Allergien führen. Außerdem können durch Luftverschmutzung bestehende Allergiesymptome verstärkt werden. Daher ist ein sauberer, gesunder Lebensraum entscheidend für die Prävention und das Management von Allergien. 

Einfluss der Hautpflege auf die Hautbarriere 

Viele Kosmetikprodukte enthalten Duftstoffe und Konservierungsmittel, die bei empfindlicher Haut Allergien oder Reizungen auslösen können. Besonders bei bestehenden Hauterkrankungen sollten Produkte ohne Duft- und Konservierungsstoffe gewählt werden. Hypoallergene Kosmetika aus der Drogerie oder Apotheke ohne die genannten Duft- und Konservierungsstoffe sind häufig gut verträglich. Es sollte aber immer beachtet werden, dass es nicht „die eine“ Hautpflege für alle Hauttypen und Hauterkrankungen gibt.  

Auch Duschen und Baden haben einen Einfluss auf unsere Hautbarriere. Tägliches, kurzes Duschen ist in der Regel unbedenklich, längeres Baden kann jedoch die Hautbarriere belasten. Wer badet, sollte dies nur ein- bis zweimal pro Woche tun und ein Ölbad in Betracht ziehen. Zudem können milde, feuchtigkeitsspendende Badezusätze hilfreich sein. Grundsätzlich sollte versucht werden die Wassertemperatur niedrig zu halten und die Haut dadurch zu schonen. Nach dem Duschen oder Baden ist das sanfte Abtupfen der Haut empfehlenswert, um die Barrierefunktion zu schützen. 

Tipps zum Schutz der Haut vor Umwelteinflüssen 

  • Sonnenschutz: beugt einer Schädigung der Hautbarriere durch UV-Schäden vor 
  • Feuchtigkeitspflege: feuchtigkeitsspendende Produkte helfen die Haut vor Austrocknung durch die Umwelt zu schützen. Somit stärken Sie die Barrierefunktion ihrer Haut 
  • Milde Hautpflege: pH-Neutrale Pflege mit wenigen Duft- und Konservierungsstoffen verwenden 
  • Gesunde Ernährung: ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Fetten 
  • Rauchen meiden: Rauchen schädigt und strapaziert die Hautbarriere 
  • Vermeidung von Reizstoffen und Allergenen: Allergene, Putzmittel und chemische Substanzen können Juckreiz verstärken. Tragen Sie bei der Reinigung Handschuhe und meiden Sie bekannte Allergene.

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